Othmar Peter Hartmann "Portraitmalerei"
Wien [ENA] Auch Othmar Peter Hartmann konnte sich nicht der Portraitmalerei entziehen, die ihm einerseits künstlerisch sehr gelegen war, andererseits auch Aufträge lukrierte. Damit hat er an eine große Tradition angeknüpft, die sich von der Antike bis zu ihrem Höhepunkt in Europa fast bis heute fortsetzt.
O.P. Hartmann, der so spielerisch und genial in fast allen Stilrichtungen von Barock bis Modern brillieren konnte, nahm eine künstlerische Brückenfunktion ein. Geboren wurde er am Ende des 19. Jahrhunderts, nämlich 1898 und nach der Erschütterung zweier Weltkriege wurde er noch von der modernen Malerei inspiriert. Im Spätmittelalter revolutionierten niederländische Maler wie zum Beispiel Jan van Eyck mit der neuen Technik der Ölmalerei die Portraitmalerei. Es wurden nicht nur Herrscher porträtiert, sondern auch Geistliche, Feldherren, Gelehrte, Künstler, Kaufleute und auch Frauen. Mit der Öltechnik konnten Bilder von großer Tiefe und innerer Lebendigkeit gemalt werden. Dadurch kam es zu einer ersten großen Hochblüte der Portraitmalerei.
In O.P. Hartmanns Portraits finden sich viele künstlerische Elemente, aber grundsätzlich orientierte er sich am naturnahen Charakterbild. Auch verwendete er gerne die von Leonardo da Vinci erfundene Technik des Sfumato, indem er Konturen nicht mit scharfen zeichnerischen Umrissen darstellte, sondern weich verschwimmen ließ. Seine menschlichen Darstellungen sind oft gewollt introvertiert und noch nicht der modernen Verzerrung preisgegeben. Man darf ja nicht vergessen, dass in der Kunstgeschichte in verschiedenen Kulturen die bildliche Darstellung eines Lebewesens, ob Tier oder Mensch oder natürlich Gott verpönt oder verboten war. Immerhin beginnen die Zehn Gebote mit einem Bilderverbot, "Du sollst dir kein Gottesbild machen."