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VerDi spielt gefährliches Spiel

Verantwortlicher Autor: Oliver Berling Berlin, 29.09.2020, 17:27 Uhr
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Berlin [ENA] In der heutigen Zeit ist es nicht einfach, Arbeit zu finden und zu behalten. Das scheint die VerDi aber in keinster Weise zu stören. Sie rufen fleißig zum Streik und Arbeitsniederlegungen auf, ohne zu wissen, was wirklich passieren kann. Es gibt mittelständige und kleine Unternehmen, die kurz vor der Schließung sind, oder bereits schließen mussten. Das ist nicht das Ziel.

Dazu sind zigtausende Arbeiter und Angestellte in Kurzarbeit oder haben ihre Arbeit bereits verloren. Viele große Unternehmen haben, in beiderseitigem Einverständnis, anstehende Tarifverhandlungen aufgeschoben, um nicht noch mehr Unruhe ins Spiel zu bringen, oder noch mehr Arbeitsplätze zu gefährden. Alles dass, ist an der VerDi wohl irgendwie vorbei gegangen. Anders sind die aktuellen Streikaufrufe für den ÖPNV und die Stadtreinigung nicht zu erklären. Dazu der bereits zum Abschluss gekommene Tarifvertrag mit der Deutschen Post. Kaum sind die Tarifverträge ausgelaufen, ruft die VerDi zum Streik auf. Das zu Zeiten einer Pandemie, wo zigtausende von Menschen um ihre Arbeitsplätze bangen müssen und Angst vor weiteren Maßnahmen hat.

Die Infektionszahlen steigen auch in Deutschland wieder, so dass der Bundesregierung wohl keine andere Möglichkeit gegeben ist, als die Maßnahmen wieder zu verschärfen. Auch ein zweiter LockDown ist noch nicht vom Tisch. Aber die VerDi ruft Streik aus. Gerade bei der Post sind sie nicht in der Lage, für alle einen Tarifvertrag auszuhandeln. Klar, Beamte und Postler haben die VerDi im Rücken. Aber was ist mit den Quereinsteigern? Diese warten seit Jahren darauf, dass die VerDi endlich was für sie tut. Aber es ist halt wichtiger, in der Pandemie streiken zu lassen, als sich darum zu kümmern, dass es keine weiteren Entlassungen gibt. Denn die werden folgen. Dass soll nicht heißen, dass wir Streikmaßnahmen generell verurteilen. Im Gegenteil.

Zu den passenden Zeiten eingesetzt ist Streik ein probates Verhandlungsmittel, welches den Arbeitgeber an den Verhandlungstisch bringt. Aber gerade in der aktuellen Lage, ist Streik fehl am Platz und der völlig falsche Ansatz, die deutsche Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. Es ist doch an den Fingern einer Hand abzuzählen, was nun passieren wird. Es werden Entlassungen folgen, die mit Corona begründet werden. Das kann es aber doch nicht sein, was die VerDi mit ihrem Aufruf erreichen wollte. Keine andere Gewerkschaft hat seine Mitglieder zu Arbeitsniederlegungen oder anderen Streikmaßnahmen aufgerufen. Warum dann ausgerechnet die VerDi?

Uns fehlt auf jeden Fall, in der momentanen Situation, jedweges Verständnis für die Streikaufrufe der VerDi. Es muss doch oberstes Ziel sein, Arbeitsplätze in der Krise zu erhalten und nicht zu vernichten. Aber das scheint ja bei der VerDi in dem Moment egal zu sein. Wir finden jedenfalls, dass es der verkehrte Weg ist, um die deutsche Wirtschaft und die damit verbundenen Arbeitsplätze, egal ob mittelständiges oder Einzelunternehmen, zu sichern.Wir hoffen nur, dass dies Beispiel nicht die Runde macht. Mehr Gewerkschaften die zu Streik aufrufen, kann sich Deutschland in der momentanen Situation nicht leisten. Die ohnehin geschwächte Wirtschaft wird dann gänzlich am Boden liegen und sich nur schwer erholen.

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