Fühlende Beinprothese von Saphenus
Wien [ENA] Es ist zwar noch immer schrecklich tragisch wenn man durch widrige Umstände, wie zum Beispiel einen Unfall, ein Bein verliert, aber es gibt heute viele Hilfsmittel für Betroffene, um ihr Leben so gut wie möglich zu leben. Beinprothesen gibt es schon lange und sie werden immer besser. Prof. Dr. Hubert Egger ist eine Sensation gelungen, nämlich die "fühlende" Beinprothese, die er in Wien vorgestellt hat.
Warum ist aber eine fühlende Prothese so sensationell? Das Problem ist, dass viele Menschen mit Amputationen unter ganz besonderen Schmerzen leiden. Weil das Gehirn vergeblich versucht, Informationen vom nicht mehr vorhandenen Fuß abzurufen, verstärken sich die Schmerzen. Mit der Erfindung der fühlenden Prothese bekommt das Gehirn wieder sensorische Informationen. Hinter dieser Technik steckt sehr viel Entwicklungsarbeit, die in jahrelanger Forschung vom Unternehmen Saphenus in Zusammenarbeit mit Ärzten und anderen Firmen entwickelt wurde. Das Prothesen Add-on Suralis ist ein patentiertes Feedbacksystem, mit dem jede bestehende Prothese nachgerüstet werden kann.
Die Prothese mit dem Zusatzteil Suralis bekommt "Fühleigenschaften" durch einen Sensor-Innenschuh, der die Abrollbewegungen beim Gehen aufnimmt und eine Funkübertragung gibt sie an den Amputationsstumpf weiter. Die Aktoren-Einheit gibt die Informationen an die Nerven jenes Hautareals weiter, das zuvor zur Aufnahme der Abrollinformation chirurgisch vorbereitet wurde. Diese Informationsübertragung wird vom Gehirn als Information des verlorenen Fuß wahrgenommenen. Das Ergebnis ist erstaunlich. Der Phantomschmerz geht zurück oder ist ganz weg. Ein weiterer Vorteil ist, dass die unterschiedliche Beschaffenheit des Bodens erkannt wird und damit die Gangstabilität sicherer wird.