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SAX - Die Corona-Folgen

Verantwortlicher Autor: Joachim Scheuermann Frankfurt am Main, 22.10.2020, 11:37 Uhr
Nachricht/Bericht: +++ Wirtschaft und Finanzen +++ Bericht 7019x gelesen
DAX 13.000
DAX 13.000  Bild: Joachim Scheuermann; Quelle: tradesignalonline.de

Frankfurt am Main [ENA] Der deutsche Leitindex DAX hat am 03.09.2020 ein neues Bewegungshoch von 13.459 Punkten, seit dem Märztief 8.257, abgeliefert. Seit diesem Tief hat der Index seinen „Wert“ um 63 % vergrößert. Der Markt antizipiert, daß die Unternehmen auch 2021 Dividenden in gleicher Höhe zahlen werden.

Der DAX-Stand von 13.000 Punkten stellt, so wie es aussieht, eine wichtige Marke dar, da er seit dem Überschreiten am 20. Juli innerhalb einer Spanne mal darüber steigt und darunter fällt, dies jedoch jeweils nur in begrenztem Maße. In der gesamten Geschichte des DAX seit 01. Juli 1988, als der Index aus der Taufe gehoben wurde, hat der Index erst eine Handvoll Monate effektiv oberhalb dieser scheinbar so bedeutenden Marke geschlossen. Dies auch zu Zeitpunkten Ende 2017 und Ende 2019/Januar 2020, als die Wirtschaftswelt, welche die Börse abbilden sollte, dem Anschein noch in Ordnung war.

Auch daß am 03.09. Vonovia, Deutsche Wohnen, SAP bzw. mit Merck am 13.10. mehrere Unternehmen ATH oder zumindest bedeutende 10-Jahres-Hochs abgeliefert haben, soll nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Unternehmenswelt mitnichten in Ordnung ist. Der Kursdax hat bis zum gleichen Datum nur um 58,88% zugelegt. Auch der Kursdax hat nur wenige Monate oberhalb von 6.000 Punkten notiert, allesamt Ende 2017 bis Anfang 2018. Das Hoch des DAX im Februar 2020 hat der Kursdax nicht nachvollzogen. Bedenklich erscheint die Tatsache, daß der Kursdax um mehr als vier Prozentpunkte hinter dem DAX hinterher hinkt. Demnach anzizipieren die Anleger unveränderte Dividenden, was die aktuelle Wirtschaftslage nicht hergibt.

Andernorts wird unterstellt, daß Unternehmen wie Airbus und mtu für Jahre keine nennenswerten Aufträge mehr ausführen können, da die betreffende Branche mit Produkten überschwemmt ist. Der Index hat am 19.10.2020 nochmals versucht die 13.000-Marke zu überwinden. Jedoch schon innerhalb der ersten Handelsstunde war das Bemühen Makulatur geworden. Zudem vermochte der Markt nicht die Kurslücke zu schließen. Der Markt hat ein direktes Abtauchen vermieden, jedoch bröckeln die Kurs sukzessive weiter ab.

Aktuell Betrachtet man die Aktien wieder im Einzelnen genauer, so trennt sich wie immer Spreu vom Weizen. Bei den einzelnen Werten aus dem Index sind in der Reihenfolge der Tiefstand vom März, der Kurs vom 03. September und der Kurs vom 19.10. sowie ob der Kurs über dem vom Februar liegt – positiv- oder darunterliegt – negativ- bzw. ungefähr gleich ist – ausgeglichen - angegeben.

Adidas 162,20 / 273,29 / 286,30 ausgeglichen Allianz 117,10 / 187,60 / 166,80 negativ BASF 37,40 / 53,00 / 54,20 negativ Bayer 44,85 / 57,22 / 45,155 auf Krisenniveau BMW 36,40 / 61,85 / 63,89 negativ Beiersdorf 77,62 / 101,95 / 100,85 negativ Continental 51,45 / 94,86 / 102,50 negativ Covestro 23,64 / 43,35 / 44,80 positiv Daimler 21,02 / 44,31 / 49,60 ausgeglichen Delivery Hero 50,18 / 95,36 / 103,95 positiv Deutsche Bank 4,45 / 8,22 / 8,074 negativ Deutsche Börse 105,00 / 159,75 / 148,30 negativ Lufthansa Deutsche Post 19,10 / 39,06 / 41,68 positiv Telekom 10,41 / 15,725 / 14,245 negativ Deutsche Wohnen 27,66 / 46,53 / 45,38 positiv

eon 7,60 / 10,405 / 9,86 negativ Fresenius Medical Care 53,60 / 73,82 / 72,00 negativ Fresenius 24,25/ 40,04 / 37,34 negativ Heidelberg Cement 29,00 / 55,64 / 55,86 negativ Henkel 54,56 / 77,85 / 92,28 ausgeglichen Infineon 10,13 / 24,28 / 27,805 positiv Linde 130,45 / 221,70 / 202,20 ausgeglichen Merck 76,22 / 120,10 / 126,25 positiv mtu 97,76 / 168,25 / 157,00 negativ Münchner Rück 141,10 / 253,40 / 214,20 negativ RWE 20,05 / 34,49 / 34,20 ausgeglichen SAP 82,13 / 143,32 / 134,32 positiv Siemens 58,77 / 120,32 / 112,46 ausgeglichen Volkswagen 99,16 / 153,86 / 140,12 negativ Vonovia 36,70 / 62,71 / 59,14 positiv Somit sind acht Unternehmen von den Anlegern höher bewertet worden als vor Beginn der Krise Ende Februar.

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